Frau in einer Küche, mit Mobilgerät in der Hand.

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Der technische Fortschritt wird immer präsenter. Themen wie Digitalisierung und Technisierung sind in aller Munde. Selbst das eigene Zuhause wird längst nicht mehr nur als Rückzugs- und Erholungsort betrachtet, sondern zunehmend auch als ein Ort, welcher geschützt werden muss – vor Einbruch, Diebstahl, Naturgefahren und anderen Risiken. Eine Möglichkeit des Schutzes versprechen sogenannte „Smart-Home-Technologien“.

Doch was bedeutet „Smart Home“ überhaupt und bieten diese Technologien tatsächlich den gewünschten Schutz oder suggerieren sie diesen lediglich? Nicht zuletzt stellt sich die Frage: Ersetzen diese modernen Technologien die klassische Versicherung?

Eine präzise Definition des Ausdrucks gibt es zwar nicht, aber man könnte sagen, dass hiermit jegliches Inventar des Haushaltes gemeint ist, „das sich mit dem Internet oder anderen Geräten – wie dem eigenen Smartphone – austauschen kann oder automatisierte Tätigkeiten ausführt“. Angefangen von der Kaffeemaschine, über Lampen und Überwachungskameras bis hin zu Ventilen an Wasserleitungen.

Seitens der Versicherer sind solche Technologien, insbesondere hinsichtlich der Prävention, oder zumindest der Minderung von Schäden, von Interesse. Beispielsweise Schäden, die durch austretendes Leitungswasser verursacht werden, können so gemindert werden und der Schadenaufwand, sowohl für den Eigentümer als auch für den Versicherer, wird reduziert. Durch Sensoren wird der Wasseraustritt registriert und das Smart-Home-System schaltet die Wasserzufuhr automatisch ab. Der Schaden tritt zwar ein, dessen Ausmaß jedoch wird begrenzt. Des Weiteren ist es bereits möglich, dass ein Haus automatisch die Fenster oder Rollläden schließt, wenn Sensoren starken Wind oder Pollenflug erfassen. Zudem wird der Schaden digital, in der Regel über eine App, an den Eigentümer übermittelt. Und da die Obliegenheit, einen Schaden so gering wie möglich zu halten, in der Regel in jeder Versicherungspolice enthalten ist, stellt die Technik an dieser Stelle eine smarte Unterstützung dar.

Doch das Risiko der Angreifbarkeit und Offenlegung der Privatsphäre durch die Installation von Smart-Home-Technologien sollte nicht unterschätzt werden, denn „jede Technik, die Daten über Funk überträgt oder übers Internet austauscht, ist potenziell angreifbar“. So kann es Hackern unter anderem gelingen, WLAN-Passwörter auszuspionieren oder anhand der Aktivität bestimmter Geräte im Haushalt, wie beispielsweise einer Glühbirne, die Alltagsabläufe und Gewohnheiten des Bewohners zu beobachten und sich zunutze zu machen. Eine einzige Schwachstelle der smarten Technologien kann ausreichen, um Kriminellen, sei es virtuell oder real, Zutritt zum eigenen Zuhause zu gewähren. Es entwickeln sich also nicht nur die Absicherungsmöglichkeiten des eigenen Hab und Gutes stets weiter, auch Kriminelle passen ihre Vorgehensweise mehr und mehr an. Eine Absicherung gegen derartige Angriffe ist also trotz moderner Technologien unverzichtbar.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Smart-Home-Technologien“ durchaus hilfreich sein können, insbesondere hinsichtlich der Minderung von möglichen Schäden. Jedoch kann keine noch so smarte Technologie ein Ersatz für die klassische Versicherung sein. Eine sollte also eine Kombination aus beidem sein.

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Janine Voigtmann, Team Wohnungswirtschaft

Quellen
ÖKO-TEST AG https://www.oekotest.de/
Verlag und Redaktion procontra https://www.procontra-online.de/
Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH https://www.spektrum.de/